In Finnland längst ein Volkssport: Nordic Walking. Denn das flotte Gehen mit den Stöcken ist ein ideales Training mit hohem Fitnessfaktor.
Nordic Walking ist das bekannte Walking mit Stöcken. Es nutzt den diagonalen Bewegungsablauf des Walkings und verstärkt den Effekt durch bewussten Einsatz der Stöcke. Nordic Walking zählt zu den Ausdauersportarten und wirkt sich somit in vielen Bereichen auf unseren Körper positiv aus. Da beim Nordic-Walking zusätzlich die Stöcke genutzt werden, ergeben sich hierdurch weitere positive Wirkungen vor allem auf den Oberkörper und die Arme. Darüber hinaus ist Nordic Walking eine gute Koordinationsschulung von Armen und Beinen.
Nordic Walking:
- ist 40 – 50 % effektiver als Walking ohne Stöcke
- hat wegen der hohen Muskelbeteiligung (90 %, also ca. 600 Muskeln) einen enorm hohen Energieverbrauch
- entlastet den Bewegungsapparat um bis zu 30 %
- steigert durch aktiven Einsatz der Atemhilfsmuskulatur die Sauerstoffversorgung des gesamten Organismus
- trainiert vier der fünf motorischen Hauptbeanspruchungsformen: Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit, Koordination (nicht Schnelligkeit)
- löst Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich
- verzögert den Alterungsprozess
- fördert den Abbau von Stresshormonen
- ökonomisiert die Herzarbeit
- stärkt das Immunsystem
Geschichte
Nordic Walking wurde in Finnland 1997 erstmals erprobt und als Sommer-Trainingsmethode der Spitzenathleten aus den Bereichen Langlauf, Biathlon und der Nordischen Kombination entwickelt, da Rhythmus und Schritt dem Langlauf entsprechen. Heute, fünf Jahre später betreiben allein dort ca. 1 Million Menschen diesen Ganzjahressport. Zug um Zug erreicht die Welle des neuen Fitnesssports über Skandinavien die USA, Japan und Mitteleuropa. Auf Grund des Klimas kann Nordic Walking bei uns das ganze Jahr über betrieben werden und dient gerade bei Schnee und/oder bei rutschigem Untergrund als guter zusätzlicher Halt.
Zielgruppen
Nordic Walking eignet sich wie Walking grundsätzlich für Jedermann, so z.B. auch als Einstiegssportart für Untrainierte, Übergewichtige, als neue Sportart für Ältere. Also für jeden, der etwas für sein körperliches Wohlbefinden tun möchte. Für Rehapatienten nach Sportverletzungen ist Nordic Walking gut einsetzbar. Auch Personen, die durch Walking unterfordert und durch Jogging überfordert sind, finden in Nordic Walking ihre Sportart.
Technik
Als Grundlage der Nordic Walking-Technik dient die Technik von Walking, also zügiges Gehen mit forciertem Armeinsatz. Die Bewegung erfoglt in der Diagonaltechnik was bedeutet: jeweils das linke Bein und der rechte Arm bzw. das rechte Bein und der linke Arm. Arme und Beine sind gegenläufig im Einsatz. Wie auch beim Walking bestimmt die Intensität des Armeinsatzes u.a. die Schrittlänge sowie Schrittfrequenz. Der Oberkörper ist leicht nach vorne gebeugt. Die Schultern sind locker und sollten entspannt sein, die Fußspitzen zeigen nach vorne. Die Stöcke werden dicht am Körper geführt und setzen diagonal zur Ferse auf, in Höhe der Hacke des vorderen Fußes. Die Arme schwingen abwechselnd nach vorne bis in Brusthöhe und werden soweit wie möglich nach hinten geführt. Die Stöcke werden nur dann fest umgriffen, wenn sie mit Druck auf den Boden aufgesetzt werden. Danach wird der Griff gelockert.
Ausrüstung
Das Einzige, was man zum Nordic Walking zusätzlich braucht, sind Nordic Walking Stöcke. Hier gibt es zahlreiche Firmen, die diese anbieten und ein Vergleich lohnt sich. Die optimale Stocklänge beträgt ca. 70% der eigenen Körpergröße. Ansonsten benötigt man noch festes Schuhwerk und die entsprechende Sportbekleidung. Und schon kann es losgehen.
Witterung
Nordic Walking können Sie mit angemessener Sportbekleidung bei jeder Witterung trainieren – Wurde Nordic Walking doch für Skilangläufer als Sommertraining konzepiert. Also kurzum: ein Ganzjahressport!
Risiken und Chancen
Beim Nordic Walking treten durch den Stockeinsatz auch Belastungen in Ellenbogen und Schulter auf. Die richtige Technik beim Nordic Walking ist deshalb sehr wichtig. Es ist auch wichtig die Koordination der Arm- und Beinbewegung optimal zu erlernen, ansonsten kann man die positiven Effekte des erhöhten Muskeleinsatzes und der höheren Walking-Geschwindigkeit nicht nutzen.